Menschen, selbst wenn sie unterdurchschnittlich attraktiv sind, wirken in einer Gruppe schöner, als wenn man sie einzeln betrachtet. Diesen Wahrnehmungsfehler, der Cheerleader- oder auch Brautjungfereffekt genannt wird, wiesen Psychologen an der Universität von San Diego nach.
In mehreren Experimenten mussten insgesamt 130 Teilnehmer Männer und Frauen nach ihrer Attraktivität bewerten. Mal bekamen sie die Personen allein gezeigt, mal in einer Gruppe von Personen desselben Geschlechts. Wurden die Personen neben mindestens zwei anderen gezeigt, so fiel die Bewertung deutlicher zu ihren Gunsten aus, als dann, wenn sie allein dagestellt waren.
Dieser Effekt ergibt sich daraus, dass unser Gehirn aus den verfügbaren Gesichtern eine Art
Durchschnittsgesicht erstellt. Und Durchschnitt kommt bei ihm, dem Gehirn, immer gut an. Somit schmälert diese Rechenleistung auch nicht, wie man meinen könnte, die Attraktivität einzelner, vielleicht überdurchschnittlich hübscher Gruppenmitglieder. Denn, so einer der Forscher in Abwandlung eines berühmten Zitats: "Alle schönen Menschen sind einander ähnlich, jeder hässliche aber ist hässlich auf seine Weise."
Wer vom Cheerleader-Effekt profitieren will, umgibt sich daher am besten mit Menschen, die eigene Unzulänglichkeiten am besten kompensieren: "Jemand mit eng stehenden Augen würde zusammen mit jemandem mit weit auseinanderstehenden Augen etwa mehr profitieren als von einer Gruppe, deren Mitglieder ihm optisch ähnlicher sind."
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