Eintrag vom 13.03.2015
Rund eine Million Menschen in Deutschland leiden unter Dysmorphophobie, also an der Angst entstellt, nicht schön zu sein. Nicht zuletzt als Schönheitschirurg muss man sich dieser Problematik bewußt sein. Vorsicht ist z.B. geboten, wenn ein Mensch, der durchaus attraktiv ist, einem weismachen wolle, er sei durch einen (von außen gewöhnlich kaum oder gar nicht sichtbaren) Makel hoffnungslos entstellt, wenn der/die Betroffene schon mehrer
Schönheitsoperationen hat vornehmen lassen, sich aber immer noch hässlich findet oder kommt, um eine Dritt-, Zehnt- oder Fünfzehnt-Meinung einzuholen.
Denn helfen kann man bei einer Selbstbild-Störung mit keiner
Schönheits-OP, sondern nur mit einer kognitiven Verhaltenstherapie, in denen die Betroffenen lernen, ihre Gedanken und Verhaltensweisen hinsichtlich der von ihnen gehassten Körperregion umzusteuern.
Der Grund für die Ausbildung einer Dysmorphophobie liegt in der Regel in einem labilen Selbstwertgefühl. Denn viele Probleme, die hier wurzeln, werden in das Äußere projiziert.
Anfällig für die Störung kann sein, wer soziale Traumata wie z.B. Ablehnung durch die Eltern, Hänseln in der Schule oder andere schwere Kränkungen erlitten hat. Aber auch eine genetische Veranlagung zu psychischer Labilität oder eine Störung des Hormonhaushalts können als Katalysator wirken. Und nicht zuletzt sind es auch die von den Medien transportierten Schönheitsideale, die Grund zur Verunsicherung liefern.
Quelle:
ekhn.de
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